Heute morgen in aller Frühe ging es wirklich los. Nachdem meine große Reise in den letzten Tagen immer näher gerückt ist und dennoch irgendwie unrealistisch fern war, habe ich mich heute auf den Weg nach Tampere gemacht.
Zunächst muss ich mich jedoch für die Tipps zum Packen bedanken. Leider wollten die Klamotten, die ich alle "unbedingt" brauche nicht in meine zwei Gepäckstücke à 15 Kg passen und so musste ich genau auswählen, was wirklich mit muss und was (zumindest noch) zu Hause bleiben kann. Die, die mich besuchen können, dürfen sich schonmal darauf freuen, mir immer ein paar kleine Dinge mitzubringen, damit ich hier irgendwann meinen kleinen Hausstand beisammen habe.
Nunja, die Sachen gepackt, bin ich heute Morgen um zwei Uhr aufgestanden und dann gemeinsam mit Andre um drei Uhr zum Bremer Flughafen aufgebrochen. Als mir bei der Gepäckaufgabe für meine Koffer grünes Licht gegeben wurde, viel mir erstmal ein Stein vom Herzen. 40 Euro nachzuzahlen, so wie es dem Herren hinter mir in der Schlange erging, muss ja nicht unbedingt sein.
Der Stein, der gerade von meinem Herzen gefallen war, wurde jedoch durch einen mindestens ebenso großen wieder ersetzt, als mir Andre von einer Geschichte erzählte, in der ein Freund zwei Tage auf seinen Koffer warten musste. Mir fiel in diesem Moment siedent heiß ein, dass ich vergessen hatte, meine Adresse von Tampere oder zu Hause, geschweige denn meinen Namen auf das Gepäck zu schreiben. Typisch werden jetzt wohl einige von euch denken.
Naja, zum Glück ist alles gut gegangen und ich habe mein Gepäck nach einem ziemlich engen, aber kurzen Flug von 1.45h am kürzesten Gepäckband der Welt (wenn man die Koffer nicht blitzschnell auf dem ca. 10 Meter langen Band annimmt, fallen sie einfach am Ende runter) in Empfang nehmen können.
Dann bin ich mit dem Bus vom Flughafen ins Zentrum von Tampere gefahren. Hier konnte ich direkt merken, wie teuer Finnland wirklich ist. Die 15-minütige Fahrt hat mich schlappe 6 Euro gekostet. Man könnt sich ja sonst nichts. :) Ne?!
Vom Zentrum wurde ich dann von meinen beiden Tutorinnen Mira und Anna abgeholt und gemeinsam haben wir uns dann auf den Weg zu meinem Wohnheim gemacht. Super Lage, direkt im Zentrum, 5 Minuten zum Bahnhof, 5 Minuten zur Uni - was will man mehr.
Mein Zimmer von 10qm gleicht eher einer Streichholzschachtel als einem Wohnraum, aber der vorhandene Platz ist bestens ausgenutzt und es passt sowohl Schrank, Regal, Schreibtisch als auch Bett (von einem Lattenrost haben die hier wohl noch nichts gehört -stattdessen liegt einfach ein Brett im Bett) hinein. Eure Fotos und Abschiedsgeschenke haben auch schon einen schönen Platz auf der Fensterbank gefunden. Bilder von meinem Zimmer folgen in Kürze.
Heut Nachmittag habe ich mir dann ein bisschen die Stadt mit Mira und Anna und noch einer anderen deutschen Austauschstudentin angesehen. Anschließend hab ich mich alleine auf den Weg gemacht, um mir Lebensmittel und auch noch ein paar Utensilien für die Küche zu kaufen. Der Lidl ist hier wohl die günstigste Variante, der ich in den nächsten Wochen folgen werde. Dennoch kann man hier gar nicht so schnell gucken, wie das Geld weg ist. Eine 1,5 Liter Flasche Wasser, die es in Deutschland ja schon ab 19ct gibt, kostet hier zwischen 1,30 und 2,10 Euro. Wahnsinn! Daher auch der Tipp der Tutoren einfach Leitungswasser zu trinken. Das soll hier besonders gut sein. Ab morgen werd ichs probieren.
Meine Küchutensililien habe ich in einem schönen Laden namens "vapaa valtinta" im Einkaufszentrum "koskikeskus" bekommen. Wahrscheinlich sogar noch eine günstigere Variante als IKEA.
Heute Abend war ich dann noch mit ein paar Niederländern unterwegs, die mich zu einem Tutorentreffen aus dem Bereich Economics mitgenommen haben. Dort hab ich dann viele weitere nette Menschen aus Frankreich, Belgien, Italien, Portugal und auch Deutschland kennengelernt. Deutsche sind wirklich einige hier.
Jetzt liege ich gerade auf meinem Bett und werde mich früh schlafen legen. Der Tag war doch sehr anstrengend. Ich bin hier übrigens eine Stunde vor eurer Zeit.
So, das solls für heute gewesen sein. Ist ein relativ langer Post geworden. Keine Angst, ich werde nicht immer so viel schreiben.
Also dann,
liebe Grüße und BiszumnächstenPost
Maren, ich lese mit Spannung deinen Blog. Musste bei der Gepäckgeschichte meinen Kopf nur ein wenig nach links drehen, um meinen Stapel für die 46 Kilo zu sehen. Ich setze mich damit aber erst kommenden Montag auseinander... :-)
AntwortenLöschenHab nen guten Start und viel Spass 'dort oben'!
Marlene